Nick Drake

Mittlerweile gefeiert wie wenige andere Songwriter und doch eine der tragischen Figuren moderner Musik, begann die Karriere von Nick Drake in seiner College-Zeit als Solist und Support-Act. Geprägt von seiner ebenfalls songschreibenden Mutter und der Folk- und Blues-Szene der 60er, blieb Drakes Musik trotz Unterstützung befreundeter Künstler und ursprünglich anderer Pläne seines Produzenten Joe Boyd auch bei seinem Debüt "Five Leaves Left" eine zurückhaltend-poetische, auf sein präzises und sanftes Gitarrenspiel fokussierte Demonstration klassischen Folks. Durchbruch gelang damit keiner, Kritiken blieben durchwachsen, wenngleich die textliche Stärke des Briten und seine Melodien immer Lob fanden.

Fehlender Erfolg und Drakes wortkarge, isolierte Lebensweise waren aber auch Basis seines raschen Abstiegs, der sich durch steigenden Cannabis-Konsum verstärkte. "Bryter Layter" gilt mit deutlicher Annäherung an den Folk-Pop und Jazz als seine glatteste und massentauglichste LP, sollte auch den anfänglichen Misserfolg vergessen machen. Nichts dergleichen gelang, die Charts blieben weit weg und Drake verzichtete aus persönlichen Gründen endgültig auf jegliche PR und auf Live-Auftritte. Eigentlich bereits dem Karriereende nahe, brachte 1972 das vielfach als Magnum Opus betrachtete, fast gänzlich nur mit Akustikgitarre eingespielte "Pink Moon", kommerziell erfolglos und wiederum kaum wahrgenommen. Desillusioniert und mit zunehmenden persönlichen und psychischen Problemen belastet, starb Drake 1974 an einer Medikamenten-Überdosis während Arbeiten an seiner vierten LP. Erst Jahre später gelangte der Singer-Songwriter zu anhaltendem Ruhm von Kritikerseite und steigender Bekanntheit.


Nick Drake - Five Leaves Left

Five Leaves Left

1969

 

Rating: 9.5 / 10

Nick Drake - Bryter Layter

Bryter Layter

1971

 

Rating: 7.5 / 10

Nick Drake - Pink Moon

Pink Moon

1972

 

Rating: 9 / 10