MusicManiac Top 10 - Die besten Alben 1967

So, das große Finale, das eigentlich nicht wirklich groß ist. Es ist eigentlich die lahmste Idee, die man sich vorstellen kann, aber ich als jemand mit einigermaßen stattlicher Musiksammlung und der Erkenntnis, dass die richtigen Songs meine Gefühle zumindest genauso gut ausdrücken können wie meine nicht enden wollenden Monologe, kann leider nicht mit was Besserem aufwarten. Es gibt aber tatsächlich ganz gute Gründe, warum es vielleicht am besten ist, dir einmal gesammelt die ganzen Lieder zu präsentieren, die am besten beschreiben, was du mir bedeutest. Erstens bestimmen einige davon meinen Tag, seitdem ich von dir die beste aller Antworten bekommen hab und eigentlich auch schon davor. Zweitens haben diese Songs den Vorteil, dass sie sich meistens genau einem klitzekleinen Aspekt meiner unfassbaren Zuneigung zu dir widmen und ein relativ nettes Mosaik aus ihnen allen wird. Und drittens hab ich so die Möglichkeit, chronologisch die letzten Wochen aufzuarbeiten und ein paar Zeilen dazu zu schreiben. Deswegen ist es übrigens auch keine Top 10, sondern viel eher eine Liebesgeschichte in 10 Liedern.

Zwei Dinge vielleicht noch vorweg: Ich hab keines der Lieder reingenommen, die ich von dir kenne. Die bedeuten mir zwar auch wahnsinnig viel, teilweise mehr als die, die gleich kommen. Aber sie sind eben nicht wirklich von mir, auch wenn ich beim Anhören sowieso nur dich vor Augen hab. Zum anderen, es gibt einen Aspekt bei der Liste, der mir ein bisschen weh tut und der damit zu tun hat, wann ich viele dieser Songs das erste Mal gehört hab. Du wirst noch lesen, wie ich das mein, aber ein bissl bittersweet is es mitunter. Trotzdem oder gerade deswegen: Rein in den Kitsch!


 

Silent Storm

Der Song, so genial ich ihn finde, ist fast zu schnulzig, um wirklich zu mir zu passen. Andererseits is er wunderschön gesungen und ich hab die Metapher vom Silent Storm, als ich den Song letztes Jahr zum ersten Mal gehört hab, ungut passend gefunden für mich. Einfach weil ich eine Zeit hinter mir hab, in der ich tatsächlich nicht geredet hab. Also nicht "Er is ein ruhiger Typ...", sondern eher "Er ist eine lebende Leiche...", was jetzt keine Übertreibung ist, abgesehen von der Tatsache, dass ich doch noch irgendwie reagiert hab, wenn man mich angeredet hat. Monatelang beinahe wortlos auf einem Tisch liegend ins Nichts zu starren und die ewiggleichen Bilder im Kopf zu haben, ist nicht lustig und ich würd trotz allem noch sagen, es zerstört einen nachhaltig. Ist lange genug her und ich war, schon wie ich in der Firma begonnen hab, einigermaßen rehabilitiert, aber naja. So oder so, irgendwie trifft mich der, wobei er komischerweise ausdrückt, dass man immer noch nach jemandem sucht, der einen versteht und für einen da ist, was ich eigentlich nie in dem Sinn so empfunden hab, weil ich nicht dachte, dass ich jemals an den Punkt kommen werd, an dem ich nicht mehr an eine Person denk und nur an die. Aber ja, es kommt sehr selten doch anders...


 

Is This Love

Stimmungswechsel, in dramatischer Form. Ich nehm jetzt nicht an, dass Reggae so voll deins ist. Meins auch nicht unbedingt, der Song hat auch nur einen wirklichen Grund, warum er hier herinnen ist: Als ich am 26. um die Mitternachtsstund von dir aufgebrochen bin, hab ich den Song genauso gespielt wie am 3. Der ist einfach so unfassbar euphorisch und das Glück in Songform, dass er da perfekt gepasst hat. Und der Text haut auch irgendwie hin, weil er auf so kindliche Art beschreibt, wie man sich die Liebe als Emotion vorstellt. Dieses Desinteresse an allem, was nicht du bist und wie's drumherum zugeht. Dieses Zufriedensein mit allem, solang du da bist. Leider muss ich eingestehen, ich bekomm das irgendwie nicht so ganz hin, wie's ausschaut. Aber vielleicht kann ich auch nicht so viel von mir verlangen. Immerhin gibt's, wenn wir zusammen sind, wirklich nix außer uns beide für mich. Das hat so was Geniales an sich.


 

In Her Eyes

Ich glaube fast, den Song wirst du noch öfter zu hören bekommen. Ist einer meiner absoluten Lieblingssongs und ich find die erste Strophe inklusive Pre-Chorus einfach so passend für mich, der ich lang genug nicht wusste, ob zurück  oder nach vorn Schauen und mich um dich Bemühen jetzt das Bessere wäre. Hab mich richtig entschieden, was schon relativ selten in meinem Leben vorkommt, hab ich den Eindruck. Joshua Radin ist überhaupt einer, der mich seit langen Jahren begleitet und lange einer meiner Lieblingsmusiker war. Ehrlich gesagt, es ist nicht ganz so, dass du die Erste bist, die ich je mit dem Song in Verbindung gebracht hab. Aber es ist schon auch ein Wahnsinn, wie anders er sich anfühlt, wenn man dieses positive, ruhige und dankbare Gefühl, das da zum Ausdruck kommt, wirklich so fühlt und die Zeilen 1 zu 1 so unterschreiben könnt. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich dich so einfach als Angel bezeichnen würd. Irgendwie fast zu fad, so ein blondes Engerl, als dass ich dich damit vergleichen würd. Du bist interessanter und lustiger und schaust cooler aus und hast einen besseren Filmgeschmack und küsst ziemlich sicher besser und....


 

Swing Life Away

Ich mag den Song, weil er sich wie eine ernstere Version von Is This Love hört. Und bei uns beiden, die wir doch einen ordentlichen Rucksack aus unserer Vergangenheit mitschleppen und eigentlich beide bisher nicht so wirklich das Glück hatten, jemanden zu haben, dem wir zumindest genauso wichtig sind wie umgekehrt, wirken Zeilen wie "I'll show you mine, if you show me yours first / Let's compare scars, I'll tell you whose is worse / Let's unwrite these pages and replace them with our own words" schon sehr sehr richtig. Ich glaub ja, dass es aber auch und vor allem daran liegt, dass wir beide sehr genau wissen, was das alles bedeutet und was auf dem Spiel steht, warum es funktioniert und warum wir beide einander so gut tun. Wir wissen halt, glaub ich, wie a tiefe Wunde in dem Bereich ausschaut und was sie anrichten kann. Und an der Stelle möcht ich mich vielleicht auch ein bissl loben, der gleich ganz am Anfang das Antischweigegelübde gefordert hat. Das hat schon einiges zu bedeuten, würd ich meinen. Sicherheit gibt's nur dort, wo keine Geheimniskrämerei stattfindet, auch wenn man nicht immer alles voreinander ausbreiten muss. Und letztlich ist es eh wie im Lied: Let's swing life away...


Summertime

Der Song ist halt schlicht und einfach kitschig. Wie eh die Band als Ganzes auch. Aber es ist trotzdem so eine coole Art von Kitsch, gerade im richtigen Maß weinerlich quasi. Es ist auch eine für mich ziemlich starke Mischung, weil der Text eigentlich wenig positiv daherkommt und eigentlich ein bissl eine Endzeitstimmung verbreitet, während das musikalisch dem Titel entsprechend eine ziemlich sonnige Sache ist. Ich muss aber ehrlich sagen, es ist der Track, mit dem ich emotional im Moment am wenigsten verbinde. Er ist nur einfach so stark gemacht, dass ich nicht dran vorbeikomme, ihn großartig zu finden und in ihm ein ziemlich perfektes Liebeseingeständnis zu sehen. Am Ende geht's nämlich fast immer darum gerettet zu werden, zumindest bei mir.


 

Lass Mich Nie Mehr Los

Dieser Song ist auf seine Art wirklich heikel. Das dazugehörige Album ist eines von sehr wenigen, die ich damals beim Erscheinen gekauft hab, einige Zeit, bevor ich mit Musik wirklich auseinanderzusetzen begonnen hab. Das bedeutet aber auch, dass der all die Jahr präsent war und tatsächlich im Moment noch immer weniger mit dir verbunden ist als mit der Vergangenheit. Was ihn natürlich extrem unpassend macht, um ausgerechnet hier einen Platz zu bekommen. Aber ich hab diese Aufzählung einfach immer sehr treffend gefunden und gerade diese Gefühl, unvollständig zu sein, wenn ich dich nicht dabei hab, erleb ich im Moment ziemlich stark, wann immer wir uns länger als einen Tag nicht sehen. Irgendwie passt's einfach nicht so wirklich ohne dich, ich werd auch immer grantiger. Was mich dann halt garantiert zum ruhigen Grinsen bringt, ist dich vor Augen zu haben. Blöderweise auch eine Angewohnheit, die ich in früheren Jahren wirklich über alle Maßen praktiziert hab. Nur hatte es damals fast immer den gegenteiligen Effekt. Jetzt bist quasi du der gedankliche Ruhepol, falls ich mal merke, dass ich weg will vom übrigen Scheiß.


 

Me And Magdalena

Du hast ja keine Ahnung, wie geflasht ich war, als ich die Kommentarbox für den Review eingerichtet hab und plötzlich als Song-Tipp diesen Titel seh. Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass der überhaupt existiert und es ist ein bizarrer Zufall es zu merken zwei Wochen nach dem Beginn von allem. Und ich find den, ganz ähnlich wie Summertime, extrem stimmig und mit diesem Sound, der mir einen großartigen, milden Sommerabend mit sternenklarem Himmel ins Hirn pflanzt. Du bist übrigens auch dabei! :) Und ich hab dir ja geschrieben, der Text ist ziemlich fitting. "And I don't know if I ever loved any other / Half as much as I do in this light she's under", großartige Zeile und du weißt nicht, wie oft ich mir was ähnliches gedacht haben, wenn wir zusammen bei dir sind. Wobei es nicht genau das ist, weil ich eigentlich da nicht mehr wirklich irgendwen anderen im Kopf hab. Es is eher so ein überwältigt Sein von der Tatsache, dass ich da grad dich vor mir hab. Und das hört nicht so wirklich auf, abgesehen davon, dass ich mich anscheinend immer mehr damit anfreunde, weil ich mich auch immer entspannter fühl, wenn wir zusammen sind.


 

Wenn Es Um Uns Brennt

Die erste Strophe von dem Song ist göttlich. Und es gibt kaum einen Weg, in einfacheren Worten zusammenzufassen, wie sich das alles für mich anfühlt. Ich bin eigentlich, wie du vielleicht schon beim Durchstöbern meiner überschaubaren Garderobe gemerkt hast, ein ziemlich fader Mensch. Und das mein ich genau so, wie es da steht. Beziehungsweise bin ich, wenn ich es überhaupt bin, auf unscheinbare Art spannend, weil sich bei mir einfach so viel im Kopf abspielt, dass man quasi da sehr viel entdecken kann, wenn man es drauf anlegt. Fad bin ich aber auch, wenn es um andere Menschen und wahrscheinlich auch Beziehungen geht. Aber eher auf eine gute Art. Ich liebe so viele Kleinigkeiten und alltägliche Dinge an dir und an uns, die für andere komplett unspektakulär und langweilig wären, dass ich fast nur glücklich sein kann. Und einige davon werden genau in dem Song beschrieben, ohne dass es großartig peinlich gemacht wäre. Naja, der Refrain ein bissl, aber der zählt beschreibt ja auch nix in die Richtung.


 

Flames

Ich weiß nicht, ob du den Song wirklich als so positiv wahrnimmst. Er ist natürlich relativ dramatisch und textlich ziemlich drastisch. Aber er hat etwas Intimes, was die anderen Songs eher weniger mitbringen. Das ist einfach so ein einlullender, dahinschwebender Sound und das auch gesanglich. Und so sehr ich In Her Eyes verehre, würd ich behaupten, dass dieser Song in Wahrheit auf eine viel innigere Art romantisch ist. Weil er eigentlich etwas beschreibt, was gar nicht so sehr großartiges Glücklichsein ist. Sondern eher dieses warme Gefühl von Geborgenheit und verletztlicher Offenheit. So ein, ich zeig dir alles, was es bei mir zu sehen gibt, egal wie peinlich oder traurig oder unvorteilhaft oder sonstwas. Und darum geht's letztlich ja auch, die ganzen Hüllen und Schutzschilder bleiben zu lassen und sich einfach darauf einzulassen, dass da jemand ist, der einen akzeptiert. Einmal hab ich gelesen, dass wir Menschen vor allem wollen, dass wir uns nicht mehr rechtfertigen müssen. Für uns, was wir tun und denken und fühlen. Das beschreibt auf eine Art auch eine Beziehung und das, was du mir gibst und ich hoffentlich auch dir. Das Wissen oder zumindest den festen Glauben, dass der andere so ziemlich alles annimmt, was man herzuzeigen hat. Ich hoff auf alle Fälle, dass du weißt, dass du das von mir erwarten kannst. Es ist mir auf jeden Fall mit das Wichtigste. Und ich hab zumindest das Gefühl, dass ich fast an dem Punkt angekommen bin, wo ich einfach nichts mehr zurückhalten werd.


 

Lovesong

Rein chronologisch dürfte dieses Lied nicht hier stehen, aber ich hab es einfach nicht geschafft, es woanders als ans Ende zu stellen. Auch ein langjähriger Begleiter, aber auch da hab ich wirklich erst durch dich das Gefühl, dass der Song passt, wenn ich ihn aufdreh. Davor war es immer so ein sehnsüchtiges "Warum hab ich das nicht?" Und ich hab ihn natürlich schon zu Tode gespielt gehabt, weil er einer meiner absoluten Lieblingssongs ist. Aber dann hab ich den zuerst am 3. und dann v.a. am 6. gespielt, nachdem ich von dir weggefahren bin und da hatt ich Tränen in den Augen währenddessen. Der ist so genial darin, in einfachsten Worten zu beschreiben, was du mir bedeutest und was du für mich tust, indem du schlicht und einfach nur da bist. Ich bin - hoffentlich und wenn ja Gott sei Dank - nicht mehr der, der ich vor den ganzen letzten Jahren war, weil mich allein der Gedanke an meine damalige Version mich nervt. Aber du hast einfach so viel an positiven Gefühlen zurückgebracht bzw. mir überhaupt das erste Mal möglich gemacht, dass da jede Zeile wortwörtlich so gehört. Ich kann ja trotz allem, was du mir so sagst und zeigst und von dir preisgibst nie zu 100% wissen, ob ich wirklich dazu in der Lage bin, in dir die gleichen Emotionen auszulösen und die Zeit, die du mit mir verbringst, genauso wertvoll zu machen, wie sie für mich in jeder Sekunde ist. Ich versuch es auf jeden Fall und geb mir tatsächlich größte Mühe, dich möglichst glücklich zu machen und dafür zu sorgen, dass zumindest für die Zeit, die wir miteinander haben, nicht viel Platz ist für andere Dinge als dieses Gefühl. Ich hoff, es gelingt mir irgendwie. Dir gelingts einmal garantiert jedes Mal wieder bei mir.


Ich weiß jetzt, wo ich das schreib, nicht, ob dir das alles gefällt. Irgendwie glaub ich doch, dass es so ist, auch wenn ich mal wieder wahnsinnig schnulzig bin - aber proud of it! Ich bin's nämlich wirklich gern, weil man Worte schon auch einfach dazu verwenden darf, dir zu zeigen, was für ein unbeschreiblich großartiger Mensch du bist und was es für mich bedeutet, dass ich dich kennen und lieben darf. Das "darf" da drin klingt komisch, aber ich bin auch ein relativ demütiger Mensch in sehr seltenen Fällen und meine Dankbarkeit dafür, dass mir das Leben dich vorgesetzt hat, ist entsprechend gigantisch. Bin aber doch dir selbst noch dankbarer für alles. Du bist...naja...mir fehlen dann doch die Worte. Ich hoffe inständig, du kannst es dir denken oder noch eher, dass du fühlst, was ich dir da sagen will. Ich verwend in Wahrheit das Wort Liebe relativ ungern, weil es für mich so einen bedeutungslosen Touch hat. So ausgelutscht und leicht dahergesagt. Mir fällt halt trotzdem kaum ein stärkeres Wort ein, das meinen Gefühlen dir gegenüber annähernd gerecht wird. Ich lieb dich ganz einfach. So sehr, dass ich mittlerweile tatsächlich Angst davor hab. So sehr, dass ich mir die Frage stelle, warum ich überhaupt noch eine Minute ohne dich verbringe. So sehr, dass ich eben gerade nicht in Jahren plane, weil die Gegenwart zu richtig ist, als dass die Zeit daran noch was verbessern oder richtiger oder sicherer machen könnte.

 

Es ist übrigens ziemlich spät an diesem Freitag, 1:17, um genau zu sein. Und ich muss um 6 aufstehen, weswegen ich jetzt nimmer weiterschreib. Vielleicht noch ein letztes. Das letzte Mal, dass ich dich gesehen hab, ist im Moment keine 72 Stunden her und ich bin den ganzen Tag am ziemlich sinnentleerten Nachdenken gewesen, hab mich ziemlich nach dir gesehnt und weiß nicht, ob ein bissl ein Selbstzerstörungsmechanismus in Gang ist, der das alles verursacht, oder ob ich dich einfach wirklich so sehr brauche mittlerweile. Ich nehm mal an, es ist letzteres.